Ich erzähle euch in diesem Beitrag, was ich diese Woche erlebt habe, was in Theater Neues passiert ist, und welche Schulfächer ich im zweiten Halbjahr haben werde.
Montag, 11. Februar 2019:
Sonntagnacht hat es tatsächlich so sehr geschneit, dass wir am Montag einen schulfreien Schnee Tag hatten. Deshalb sind meine Gastgeschwister, meine Gastmom und ich zusammen zu einem Hügel gefahren, der bei uns in der Nähe liegt und waren Rodeln.
Dienstag, 12. Februar 2019:
Wir haben in unserem Vorgarten den gesamten Schnee aus der Einfahrt auf einen Haufen zusammen geschaufelt und dann sind meine Gastgeschwister mit ihren Schlitten darüber geschlittert.
Mittwoch, 13. Februar 2019:
Das war der dritte schulfreie Schneetag. Heute habe ich ein paar Hausaufgaben gemacht, die mir meine Lehrer im Vorfeld gegeben haben, falls wir einen Snow day haben sollten.
Valentinestag:
Heute mussten wir zurück in die Schule. In der ersten Stunde kam mein Lehrer vom Machine Learning Club in meinen Unterricht und hat mir mitgetteilt, dass ich mit zum Youth Innovation Day nach Vancouver fahren werde. Er hatte mir schon beim letzten Mal ein Anmeldeformular gegeben, allerdings war ich nur als Ersatz eingeplant, falls jemand kurzfristig krank werden sollte. Nun bin ich aber offiziell mit dabei und bekomme sogar mein eigenes Namensschildchen! In der Mittagspause wurde ich dann über die Lautsprecher der Schule, die auch jeden Tag für Ansagen genutzt werden, ins Schülerbüro gerufen, um mit meiner Betreuerin nochmal über meinen Stundenplan zu reden. Wir hatten beim letzten Mal vereinbart, dass ich auf der Warteliste für Pre-Calculus 12 stehe und dass ich mit meiner jetzigen Französischlehrerin in Kanada sprechen sollte, weil ich unbedingt in das French Immersion Programm wollte. French Immersion war auch der Grund, weshalb ich mich überhaupt für diese Schule entschieden habe und ich war im ersten Halbjahr enttäuscht, als es nicht auf meinem Stundenplan stand. Nach einem Gespräch mit meiner Beraterin hat sie mir schließlich Französisch in der zwölften Klasse gegeben, aber das Unwissen von einigen Leuten aus dem Kurs hat mich dann doch etwas erschreckt. Meine Beraterin wollte mich aber nicht einfach so in einen schwereren Französischkurs stecken, weshalb ich mir erst die Meinung meiner kanadischen Französischlehrerin einholen sollte. Die Französischlehrerin hat mich auch gleich nach der nächsten Stunde einer anderen Französischlehrerin vorgestellt, die das French Immersion Programm unterrichtet. Ich hatte ja die Sorge, dass sie mich nicht so einfach wechseln lassen, aber sie meinten alle, dass sie nach einer Woche nicht einschätzen können wie gut oder schlecht mein Französisch ist und die Entscheidung deswegen bei mir liegt. Nach dieser Aussage von den Französischlehrerinnen hat meine Beraterin mich auch gerne wechseln lassen. Weil ich aber vorher in einem anderen Block Französisch hatte, mussten wir auch die anderen Fächer umtauschen und ich habe nun Robotics anstelle von Accounting. Damit bin ich auch ganz zufrieden, weil das der selbe Lehrer ist, der auch den Machine Learning Club leitet.
Français Langue Seconde - Immersion 11:
So lautet der offizielle Name des Faches... Hier wird nun wirklich alles auf Französisch besprochen und das Sprechtempo ist auch deutlich schneller als davor. Ich verstehe nicht alles, aber ich war doch erstaunt, dass ich dem Unterricht relativ gut folgen konnte. Natürlich muss ich hier ein bisschen *husthust* was nachholen, weil ich den Stoff aus einer ganzen Woche verpasst habe, aber wenn ich nicht Herausforderungen suchen würde, wäre ich wahrscheinlich im Vorhinein gar nicht erst nach Kanada gegangen. Momentan behandeln wir in French Immersion Gedichte und alles was damit zusammenhängt, zum Beispiel die ganzen stilistischen Mittel. Dafür werde ich auch bald selbst Gedichte auf Französisch schreiben müssen, mal sehen wie mir das so gelingt (drückt mir die Daumen!).
Pre-Calculus 11:
In der letzten Stunde hat meine Mathelehrerin uns Skittles ausgeteilt, weil sie der Überzeugung ist, dass wir dadurch besser lernen und auch in Tests bessere Ergebnisse erzielen werden. Ich kann diese Logik zwar nicht ganz nachvollziehen, aber wenn ich dadurch Süßigkeiten bekomme, werde ich mich definitiv nicht beschweren. ;-)
Theater:
In Theater musste ich alle möglichen Maße von den Schauspielern nehmen und in eine Liste eintragen, wie beispielsweise T-Shirt Größe, Schuhgröße, Beinlänge, etc. Außerdem sollten sie mir sagen, ob sie irgendwelche Requisiten für ihre Rolle brauchen (Schwerter und Dolche, Giftphiolen, Masken, Blumen, Geld und all sowas). Letzte Woche habe ich zusammen mit dem Rest der Bühnencrew die große Bühnenbildteile aus dem Schuppen, der direkt an den Theatercontainer angebaut ist, ins Freie getragen und in die drei Kategorien "Behalten", "Vielleicht" und "Weg" eingeteilt, bevor wir es zurück gestellt haben. Dieser Schuppen war bis zur Decke vollgestopft und vorher total chaotisch, aber jetzt haben wir zumindest ein System entwickelt, wo was zu finden ist. Die Arbeitsbedingungen waren nicht gerade die Besten: es war richtig kalt (es lag ja noch Schnee), jemand hat eine Glasvase fallen gelassen und dann lagen überall Scherben rum, wir haben einige Kisten mit verschimmelten Stoffen gefunden, und sogar eine riesige (noch lebende!) Ratte hat in dem Anbau gehaust.
Freitag, 15. Februar 2019:
Das ist der kanadische Nationalflaggentag und ich hatte deswegen wieder schulfrei. Die kanadische Flagge wie ihr sie rechts sehen könnt, habe ich bei meiner Orientierungsveranstatung vom International Department der Schule bekommen uns sie hängt seit dem über meinem Schreibtisch.
Letzte Woche kam auch die Nachricht, dass ich offiziell wieder an meiner alten deutschen Schule aufgenommen werde und ich musste meine Kurse für die nächsten zwei Schuljahre in Deutschland wählen. Meine Leistungskurse nächstes Jahr werden Mathematik und Chemie sein. Eigentlich wollte ich Französisch als zweiten Leistungskurs wählen, aber der ist leider nicht zu Stande gekommen, weil es nicht genug Teilnehmer gegeben hat.
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